PROJEKT->FORTSCHRITT IM FOKUS:

So kommen Projekte, Strukturen und Menschen in einen nachhaltigen Flow

Millionenschwere Bauprojekte auf- und umzusetzen erfordert eine klare Vision des Weges, wie die Umsetzung im Detail gelingen kann – und häufig auch Nerven so belastbar wie die fundamentalen Stützen eines Bauvorhabens. Der spür- und sichtbare Projektflow setzt eine stetige Optimierung von Lösungen und ineinandergreifender Abläufe mit konzentrierter Ausrichtung auf den Projekterfolg voraus. Auftretende Unwägbarkeiten gilt es konstruktiv in den Projektalltag einzubinden. Als Gradmesser für den Projektfortschritt fungieren jedoch die am Projekt beteiligten Menschen mit all ihren facettenreichen Charakteren, Arbeitsweisen und Interessen. Dieses Zusammenspiel aller individuellen Parameter in einen nachhaltigen Flow zu bekommen, ist für mich beim Einstieg in ein neues oder laufendes Projekt mein ganz persönlicher Ansporn.

KEIN PROJEKT WIE DAS ANDERE

Die Parameter der einzelnen Projektstrukturen sind grundverschieden. Entscheidungswege und Zuständigkeiten folgen jeweils ihren ganz eigenen Prinzipien. Das heißt, mit jedem neuen Großbauprojekt werden viele erlernte Muster einer Projektumsetzung weitestgehend auf Null gesetzt. Projektvorgaben, Schnittstellen, Aufgaben und Akteure sind völlig neu zu betrachten und zu koordinieren. Investoren, Bauherren, Nutzer, Architekten, Planer, Statiker, die am Bau beteiligten Büros und ausführenden Firmen – jeder folgt zuerst seinen eigenen Interessen. Diese Ansprüche und Interessen im richtigen Verhältnis mit der entsprechenden Gewichtung im Sinne des Projektfortschritts zu bündeln und in Einklang zu bringen, ist eine der spannendsten Herausforderungen im Projekt- und Baumanagement.

AKTIVE EINBINDUNG DER PROJEKTBETEILIGTEN 

Damit ein gemeinsames Projektverständnis der baubeteiligten Akteure entsteht und dieses auch zum geplanten Projektfortschritt führt, sind die gelebten Herangehensweisen der einzelnen Interessengruppen in all ihrer Differenziertheit zu betrachten. Gegebenenfalls auch unter Berücksichtigung von Sprachbarrieren und kulturellen Unterschieden. Dabei gilt es insbesondere die subjektiven Sichtweisen in Bezug auf Umsetzung, Terminverständnis, Qualität und Abrechnungsmodalitäten wahrzunehmen, einzuordnen, individuell zu klären und ergebnisorientiert mit den vorgegebenen Projektinteressen und Projektgepflogenheiten zusammenzuführen.

MIT TEAMGEIST AM ERGEBNIS BAUEN

Um alle Anforderungen mit Fokus auf den Projektfortschritt zu meistern, muss insbesondere das Projektmanagement- Team optimal aufeinander eingespielt sein. Das Fundament hierfür liegt in einer durchdachten Teamstruktur. Erfolgreiche Projektteams für Großprojekte werden in der Regel aus internen und externen Experten zusammengestellt – im Idealfall in Abstimmung der Expertise auf die detaillierten Anforderungen des jeweiligen Bauvorhabens. Die wichtigsten Parameter für ein zügiges Gelingen von Zusammenarbeit und optimalem Teamverständnis: die frühzeitige und klare Festlegung von Zuständigkeiten, eine organisierte Gesprächskultur mit einem strukturierten Informationsfluss, die klare Zielorientierung, gegenseitiges Vertrauen und respektvolles Miteinander.

OHNE WERTSCHÄTZENDE KOMMUNIKATION GEHT’S NICHT

Das persönliche Gespräch ist in allen Bereichen des Projekt- und Baumanagements die zentrale Stellschraube für den Projektfortschritt. Denn dort, wo Menschen mit unterschiedlichsten Interessen zusammenkommen, bleiben Meinungsverschiedenheiten nicht aus. Insbesondere bei Bauverzögerungen, Qualitätsmängeln und Abrechnungsdifferenzen kochen die Gemüter nur allzu schnell hoch. Dabei basieren Unstimmigkeiten oft auf Unwissen, Ignoranz, oder auch mangelndem fachlichen Verständnis für das Anliegen des Gegenübers. Hier gilt es vorausschauend die aufkommenden Diskussionen zu erkennen und Konflikte in eine konstruktive Bahn zu lenken. Nur, wenn Positionen und Herangehensweisen nachvollziehbar und schlüssig erklärt und argumentiert werden können, ist eine lösungsorientierte Verständigung im Sinne des Projekterfolges möglich.

EINER MUSS SCHLUSSENDLICH ENTSCHEIDEN

Am Ende jeder Diskussion und jeder Bausitzung steht die am Projektfortschritt orientierte Entscheidung über das weitere Vorgehen. Genau an diesem Punkt ist die Bauverzögerung schon vorprogrammiert, wenn nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen oder persönliche Befugnisse nicht geklärt sind. Die Angst vor einer Fehlentscheidung mit möglicherweise terminrelevanten und kostenintensiven Folgen wird immer wieder zur Hemmschwelle, die ein Projekt unnötig ausbremst. Im verantwortungsvollen Umgang mit dem Budget des Bauherrn sind klar definierte Verantwortlichkeiten und Vollmachten ein absolutes Muss für alle projektbeteiligten Büros und Unternehmen. Nur so lassen sich Entscheidungen rasch herbeiführen und die kosten- und termingerechte Fertigstellung eines Bauvorhabens zielgerichtet voranbringen.

FAZIT: PROJEKTFLOW BASIERT AUF KONSTRUKTIVEM DIALOG

Der Projektfortschritt und das Gelingen eines Bauprojekts hängen nicht ausschließlich von der fachlichen Kompetenz der beratenden und ausführenden Akteure ab. Unerlässlich für einen nachhaltigen Projektflow ist insbesondere der konstruktive Dialog als Basis für eine gesunde Gesprächsatmosphäre mitsamt der gewissenhaften Weitergabe von Informationen und Entscheidungen. Diesen Dialog durch gut strukturierte Gesprächsangebote frühzeitig zu implementieren und bewusst zu pflegen, sollte – neben der Koordination der baulichen Parameter wie Planung, Baulogistik, Bauablaufterminierung und bautechnischer Ausführungen – ein wesentlicher Teil jeder Projektstruktur sein.

 

Andreas Roggatz

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